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LIED VORM SCHLAFENGEHN

 

Es strahlt der Mond mit ausgeborgtem Licht

Von oben schräg in meinen Glasbalkon,

Und ein Gefühl bekommt in mir Gewicht

Und wächst  sich aus zu einem Song.

 

Es sind davon wer weiß wie viele schon

Im Lauf der Zeiten und der Welt entstanden,

Im Bett, im Bad, am Tisch, am Telefon

In Haus, in Stadt, in Land, in allen Landen,

 

Auf die der Mond mit seinem Spiegelschein

Genauso leuchtet wie jetzt auf Berlin;

Soweit ich sehe, muss es Vollmond sein,

Man könnte also um die Häuser ziehn

 

 

 

 

Mit guten Freunden und mit schönen Fraun

Und wildromantisch schöne Dinge tun,

Sich einfach irgendwelche Sachen traun,

Statt  sich legen und sich auszuruhn

 

Für all das Übliche, was sonst passiert

Und uns von Tag zu Tag bewegt und schafft;

Als ob es wichtig wär, was uns regiert

Und wesentlich, ob unsre Arbeitskraft

 

Die Basis bildet für das Kinderzeugen,

Was sich nur leisten soll, wer etwas hat;

Ja, ja, ich weiß, daran ist nichts zu beugen

Ein Mondgedicht macht keinen satt.

 

 

 

Und wohin zieht man denn in Straßenschluchten?

Nur meist zurück zu sich nach Haus,

Um sich wie jetzt auch ich ins Bett zu buchten –

Das Lied ist aus.

 

 

                                                              (C) RD 2010

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